Kampf gegen den grenzüberschreitenden Drogenhandel
Die Autobahn A16 erstreckt sich vom Nordosten Rotterdams bis zur belgischen Grenze bei Breda. Bei Autofahrern ist die A16 beliebt, weil sie auf ihr 100 km/h — in einigen Streckenabschnitten sogar 130 km/h — fahren können.
Bei Drogenschmugglern ist die A16 ebenfalls beliebt: Sie ist zu einer populären Route für den Schmuggel von Cannabis und Heroin zwischen den Niederlanden und Belgien geworden. Polizei- und Zollbeamte aus Belgien, den Niederlanden, Luxemburg und Frankreich arbeiten jedoch bei gemeinsamen Operationen zusammen, um diesen grenzüberschreitenden Drogenhandel einzudämmen.
Einer der wichtigsten Faktoren bei einer gemeinsamen Operation ist eine zuverlässige und sichere Kommunikation. In diesem Fall erfolgt die Kommunikation zwischen den Behörden über das ASTRID-Netz.
Deckname: Stern
Während der viertägigen Operation im Jahr 2011 mit dem Decknamen „Étoile" (Stern) überprüften die Behörden:
- 2.000 Fahrzeuge
- 33 Züge
- 4.000 Personen
Die Operation war ein voller Erfolg: Die Beamten beschlagnahmten 8,2 Kilogramm Cannabis und fast 7 Kilogramm Heroin entlang der A16.
Ohne das ASTRID-Netz wäre die Durchführung der Operation für die Einsatzkräfte nicht möglich gewesen. „Die gute Kommunikation machte einen enormen Unterschied," erklärte Chefinspektor Jean Neelen.
„Während der intensiven Überprüfungen musste die Kommunikation zwischen den Teams reibungslos ablaufen. Außerdem benötigte ich einen klaren Überblick über die genaue Situation. Wir operieren auf dem gesamten belgischen Staatsgebiet und müssen in der Lage sein, uns (beispielsweise während einer Verfolgungsjagd) problemlos mit anderen Einsatzteams abstimmen zu können."
Kommunikation zwischen Organisationen
Bei der Operation Étoile arbeiteten Beamten verschiedener Behörden zusammen, einschließlich:
- Polizei
- Zoll
- Militär
Diese Einsatzkräfte waren gleichzeitig an Aktionen in:
- Arlon
- Ostende
- Mons (Bergen)
- Brasschaat
- Eeklo und
- Sint-Niklaas
beteiligt.
ASTRID unterstützte dieses Team aus unterschiedlichen Organisationen, die über ein großes Gebiet verteilt waren, mit organisationsübergreifenden (MPOL) Gesprächsgruppen. Das Ergebnis: Jedes operative Team verfügte bei gleichzeitig durchgeführten Maßnahmen über seine eigene Gruppe. Die Zoll- und Polizeibehörden verfügten auch über mehrere behördenübergreifende Kommunikationsgruppen, um die Aktivitäten an den jeweiligen Standorten zu koordinieren.
„Die Gesprächsgruppen sind sehr praktisch, da wir sie unabhängig von ihrem momentanen Standort auf dem ASTRID-Funk verfolgen können," erklärte Inspektor Frederick Vanneste von der Nationalen Untersuchungsdirektion der Zollbehörden. „Gleichzeitig können sich die Teams dank einer dedizierten Gesprächsgruppe zur Kontaktaufnahme jederzeit an uns wenden."
Unterstützung bei Verfolgungsjagden im nationalen Territorium
Die belgischen Zollbeamten setzten 340 Handfunkgeräte von Airbus ein, während die Leiter der Operation 17 Funkgeräte in festen Anlagen und Einsatzzentralen nutzten.
Die untersuchenden Inspektoren verfügten jeweils über ein Funkgerät, das sie in ihren Autos über eine Freisprecheinrichtung nutzten. Die auf Motorrädern fahrenden Zollbeamten verfügten ebenfalls über ihre eigenen ASTRID-Funkgeräte.
„Diese Funkgeräte sind entscheidend," kommentierte Michele Gorga, ein Beamter der Motorradstaffel, der seit 2007 beim belgischen Zoll tätig ist. Während der Operation fungierte er als Verbindungsoffizier für die Kommunikation zwischen den Fahrzeugen auf der Straße und den Kollegen, die die Autos kontrollierten.
„Wenn wir ein Fahrzeug zur Kontrolle umleiten, fährt ein Motorrad vor dem Fahrzeug und ein anderes dahinter," erklärte er. „Dann benötigen wir eine zuverlässige Kommunikation. Kommunikation ist auch im Falle einer Verfolgungsjagd wichtig. Falls sich ein anderes Team gerade in der Nähe befindet, kann es als Verstärkung eingreifen. Wir können auch alle Straftaten wie z.B. Geschwindigkeitsüberschreitungen über Funk mitteilen."
Vor kurzem war Gorga an einer Verfolgungsjagd beteiligt, die ihren Ausgangspunkt in Minderhout, einem Dorf in der Provinz Antwerpen an der niederländischen Grenze, hatte und an der Grenze zwischen Belgien und Frankreich endete. „In solchen Situationen ist eine reibungslose Kommunikation mit einem Verbindungsoffizier von enormer Bedeutung," fügte er hinzu. „Er kann auch Unterstützung bei der Bundespolizei anfordern, z.B. zur Einrichtung einer Straßensperre. In diesem Fall stellte sich heraus, dass sich 35 Kilogramm Drogen im verfolgten Fahrzeug befanden."
Ein Fahrer hatte auch ein halbes Kilo Cannabis für seinen „persönlichen Gebrauch” an Bord. Er wurde festgenommen.
Quellen:
Artikel von Radio Nederland Wereldomroep:
/several-kilos-seized-major-drug-operation
/press-review-monday-4-july-2011
Bilder: ASTRID